Gesellschaft für Wissensvermittlung über neue Medien
und politische Bildung (GbR)
   

 

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Update 14:
Ergänzende Informationen zu den Modulen 7 und 8 (Recherchieren im Internet)

Suche nach wissenschaftlichen Inhalten

Ist es nötig, neben den "normalen" Suchmaschinen wie Google oder Alta Vista Spezialsuchmaschinen zu benutzen? Google und andere decken doch einen immensen Bereich ab, und der Hochschulsektor gehört doch sicherlich dazu! Nun, Versuche zeigen, dass es sich durchaus lohnt, auch und gerade im wissenschaftlichen Bereich. Wir wollen Ihnen vergleichend zwei Spezialsuchmaschinen für diesen Bereich vorstellen, Scirus und Campus Search:

Sehr gut: Scirus - http://www.scirus.com

Scirus ist eine Spezialsuchmaschine, die mit der Software von FAST läuft - dem Entwickler von AllTheWeb (siehe Update 10) - und von Elsevier, einem der größten Provider für Zeitschriften(artikel), unterhalten wird. Scirus versteht sich als Suchmaschine nach wissenschaftlichen Texten und bietet zwei grundsätzliche Optionen:

  • Suche nach Online-Zeitschriftenartikeln;

  • Suche nach wissenschaftlichen Inhalten im World Wide Web, die von Hochschulen, Forschungsinstitutionen oder wissenschaftlichen Assoziationen auf ihren Servern bereit gehalten werden.

Man kann natürlich beide Optionen simultan einsetzen, dann erhält man Webseiten und (überwiegend kostenpflichtige) Online-Volltexte in einem. Dabei deckt Scirus alle Arten von Dokumenten ab: Webseiten werden ebenso erschlossen wie Word-, RTF- oder PDF-Dokumente. Was Scirus auszeichnet, ist eine gute Performanz der Suche: Wer schnell suchen möchte, kann das Startmenü benutzen (und muss nur angeben, welche Option er haben mag), und die "advanced search" zählt zum Feinsten und ermöglicht eine gute Feineinstellung dessen, was man suchen will: Informationstypen, Dateiformate, Quellen und Themengebiete.

Wenn Sie eine Probesuche durchführen und die Ergebnismenge dargestellt bekommen, sehen Sie einen weiteren Mehrwert von Scirus: Unter jeder Nennung finden Sie einen Link namens "similar results", mit dem Sie mehr ähnliche Ergebnisse bekommen. Weiterhin finden Sie rechts einen Kasten mit dem Titel "refine your search", in dem Sie Begriffe angeboten bekommen, mit denen Sie die Suche verfeinern können. Gerade dies ist ungeheuer hilfreich, die Suche gezielter durchzuführen und das gesuchte Thema einzugrenzen. Und was bedeuten die kleinen Kästchen links? Hier können Sie einzelne anklicken, danach sichern (oben rechts) und sich die ausgewählten Suchergebnisse per E-Mail zusenden lassen.

Wenn man Scirus mit "herkömmlichen" Suchmaschinen vergleicht, so merkt man rasch, dass der Datenbestand umfangreicher und gehaltvoller ist. So trifft hier außergewöhnliche Performanz in den Suchmöglichkeiten auf einen gehaltvollen Datenbestand. Wer auch immer thematische Informationen im Wissenschaftsbereich sucht, wird an Scirus nicht vorbeikommen. Übrigens bietet Scirus für Internet-Explorer-Nutzer/innen auch eine Toolbar an, so dass man ein Scirus-Suchfeld stets verfügbar hat: http://www.scirus.com/toolbar/

Gut: CampusSearch - http://www.campus-search.de/

Schon ein Blick auf die URL mit der .de-Endung verrät, dass hier vor allem deutsche Wissenschaftsseiten indexiert werden. CampusSearch hat immer noch Projektstatus, im Editorial steht, man habe "fast" alle Hochschul- und Fachhochschulseiten indexiert. 

Wenn Sie sich das Menü von CampusSearch ansehen, so verwundern zunächst die Optionen "Campus", "Dokumente", "Web" und "Bilder". "Web" können Sie vergessen, dafür gibt es andere Möglichkeiten, "Campus" meint die Webseiten der Hochschulen, wohingegen "Dokumente" jene Angebote im Netz erschließt, die in anderen Formaten vorliegen, also in Word, RTF, PDF oder PS. Leider kann man nicht beide anklicken, Sie müssen sich also entscheiden. Die Option "Bilder" liefert Grafiken aus dem Wissenschaftsbereich.

Die Ergebnisse sind klar und transparent dargestellt. Ähnlich wie bei Hotbot (siehe Update 6) werden bei der Ergebnisanzeige oben nochmals die Suchworte und -optionen eingeblendet, so dass man sie rasch ändern und weitersuchen kann. In der Praxis zeigt sich, dass CampusSearch die deutschen wissenschaftlichen Netzressourcen recht gut erschließt: Man findet auch jene Dokumente, die auf den Textservern der Unibibliotheken abgelegt wurden.

Abschließend wollen wir noch auf das Forschungsportal hinweisen - eine vom Bundesministerium für Wissenschaft gesponserte Seite, die vor allem als Schaufenster nach außen fungieren soll (http://www.forschungsportal.net/fp/index.html). Auch hier ist die Suche nach Institutionen und Texten aufgegliedert. Die Besonderheit: Die Ergebnisse werden nach Institutionen gegliedert ausgeworfen und dublettenbereinigt. Allerdings genügt ein flüchtiger Blick auf die Ergebnisse, um festzustellen, dass hier nur Webseiten, d.h. HTML-Dokumente erschlossen werden, Dokumente in PDF oder anderen Formaten sucht man vergebens. Deshalb stellt diese Suchmöglichkeit keine ernst zu nehmende Konkurrenz für CampusSearch dar. Übrigens ist sie in die Metasuchmaschine Metager (http://www.metager.de) integriert, dort kann man sie also einfach zuschalten.

[Dr. Jürgen Plieninger]
 

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